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TV-RECHTEPOKER

Kein Bluff! Die Bundesliga geht volles Risiko

Rainer Bortenschlager

Die Angebote möglicher TV-Partner waren inakzeptabel, die „Eigenverwertung“ sieht die Bundesliga nun als letzte Chance – aber binnen 14 Monaten ein Himmelfahrtskommando.


Das spannendste Abstiegs- und Titelfinale aller Zeiten, ein Zuschauerschnitt von 8792 pro Spiel (Top-3-Wert), eine mediale Präsenz von über 80.000 Berichten – die Bundesliga „funktioniert“. Und dennoch drohen den Klubs massive Einschnitte. Im Sommer 2026, also nach der nächsten Saison, läuft der TV-Vertrag mit „Sky“ aus. Jetzt wählen die Klubs den Weg der „Eigenverwertung“. „Das ist keine Frage des Wollens, es ist ein Muss“, sagt Liga-Vorstand Christian Ebenbauer. „Wir liegen zu weit auseinander.“ Die Suche nach einem Rechtepartner (Sky, ORF, Canal + etc.) ist gescheitert. Aktuell soll Sky rund 40 Millionen Euro pro Saison (in Deutschland von mehreren Partnern 1,1 Milliarden) zahlen. Das neue Angebot soll weniger als die Hälfte betragen.

"Das ist keine Frage des Wollens, es ist ein Muss."Christian Ebenbauer (Liga-Vorstand)fan.at quote icon

„Der Weg ist steinig“
Daher will, scheinbar kein Bluff, um den Preis in die Höhe zu treiben, die Liga die Spiele (195 Live-Partien im Oberhaus, plus Liga zwei) selbst „übertragen“, eine „Plattform“ direkt an die Fans erschaffen. Vergleichbar mit dem „League Pass“ in den USA. Kooperationen für einzelne Pakete (Top-Spiele) sind zusätzlich möglich. Aber: Die Bundesliga wäre für Produktion (externe Firma), Redaktion, Verkauf, Vertrieb etc. verantwortlich. „Der Weg ist steinig, herausfordernd“, gibt Ebenbauer zu. Zumal nur 14 Monate bleiben. Und die Finanzierung völlig offen ist.

Laut Wirtschaftsanalyse wären 100.000 zahlende Abonnenten (Fans) notwendig, damit sich die Plattform rechnet. Bis dahin muss die Liga, also die Klubs, mit noch zu findenden Partnern in Vorleistung gehen. Als Vorbild dient Hollands Eredivisie, die einzige europäische Liga, die sich selbst vermarktet. Die Niederländer gingen 2005 in der Not den Schritt, nahmen damals einen Kredit über 390 Millionen auf. Ein Zehntel (weil andere Zeit, neue digitale Möglichkeiten) wäre wohl auch in Österreich notwendig. Ein Himmelfahrtskommando – aber der Liga bleibt nur volles Risiko …


Mehr zu diesem Beitrag gibt es auch auf krone.at

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